Begründer der Osteopathie war Andrew Taylor Still (1828 – 1917), Sohn eines protestantischen Pfarrers. Er diente als Chirurg im amerikanischen Bürgerkrieg und ließ sich später in einer eigener Praxis nieder. 1874 gründete er mit 17 Studenten in Kirksville / Missouri eine eigene medizinische Osteopathie – Schule. Anfangs ging er in seinen Untersuchungen eher von den statischen Überlegungen des menschlichen Körpers aus (Position der Gelenke und Körperhaltung), daher auch der Name Osteopathie („Osteon“ = Knochen; „Pathos“ = Leiden), was heute noch oft zu einer missverständigen Deutung dieser Therapiemethode führt. Erst später bezog Still den Einfluss von Gefäßen, dem Bindegewebe, Muskeln und Faszien in seine Überlegungen mit ein.
William Garner Sutherland rief Anfang der 40er Jahre die kraniosakrale Osteopathie ins Leben. Er erkennt, dass es neben dem Atem- und Herzrhythmus noch einen weiteren eigenständigen Rhythmus gibt, den kraniosakralen Rhythmus, basierend auf der Beweglichkeit der Schädelknochen, der duralen Membranen und der Fluktuationen des Liquor cerebrospinalis (Gehirn – Rückenmarks – Flüssigkeit).
Jean- Pierre Barral begründete Ende der 80er – Anfang der 90er Jahre in Frankreich die viszerale Osteopathie, die sich mit der Mobilität und Motilität der inneren Organe und ihrer Gleitflächen beschäftigt.
Diese drei Teilbereiche bilden die Stützpfeiler der Osteopathie, und durch die Berücksichtigung aller Aspekte, wird die Osteopathie zu einer Therapieform, die einen ganzheitliche Ansatz zugrunde legt.